Es ist düster, es ist kalt, es ist Zeit für Dystopien und Racheromane. Aber natürlich wurden auch Bücher zum Herzen wärmen und schmunzeln besprochen. Getroffen haben wir uns diesmal im wuseligen Bottoms Up. Der Schokokuchen ist im Übrigen sehr zu empfehlen.
Eevee
Momo von Michael Ende
Bewertung: 📙📙📙📙📙
Synopsis: „Momo, ein kleines struppiges Mädchen, lebt am Rande einer Großstadt in den Ruinen eines Amphitheaters. Sie besitzt nichts als das, was sie findet oder was man ihr schenkt, und eine außergewöhnliche Gabe: Sie hört Menschen zu und schenkt ihnen Zeit. Doch eines Tages rückt das gespenstische Heer der grauen Herren in die Stadt ein. Sie haben es auf die kostbare Lebenszeit der Menschen abgesehen und Momo ist die Einzige, die der dunklen Macht der Zeitdiebe noch Einhalt gebieten kann…“
Die Königin der Verdammten von Anne Rice
Bewertung: 📙📙📙
Synopsis: „Er ist schön wie ein gefallener Engel, doch sein Lebenselixier ist Blut: Lestat de Lioncourt, der ewige Rebell unter den Vampiren, der Jüngling mit den blauen Augen und dem blonden Haar. Seine unerhörten Taten haben die Liebe von Akascha, der Königin der Verdammten, geweckt. Sie, die Urmutter aller Vampire, bricht nach jahrtausendelangem Schlaf mit ihrem geliebten Prinzen Lestat auf, die Welt nach ihren eigenen archaisch-grausamen Vorstellungen zu gestalten. Bis Lestat erkennt, dass er sich zwischen seinem verzehrenden Verlangen nach Akascha und der Liebe zu den Menschen entscheiden muss.“
Freie Geister von Ursula Le Guin
Bewertung: 📙📙📙📙
Synopsis: „Ursula K. LeGuins ›Freie Geister‹ ist eine der bedeutendsten Utopien des 20. Jahrhunderts, in der die Systemfrage – Kommunismus, Kapitalismus oder Anarchismus? – mit aller Deutlichkeit gestellt wird. Ältere Ausgaben sind unter den Titeln ›Planet der Habenichtse‹ und ›Die Enteigneten‹ erschienen.Der einzige Ort auf dem Anarres, der durch eine Mauer von seiner Umgebung abgetrennt wird, ist der Raumhafen. Von hier aus werden die Edelmetalle, die in den Minen des Planeten abgebaut werden, einmal im Jahr zum Nachbarplaneten Urras geflogen.
Für die Herrschenden von Urras ist das anarchistische Anarres nicht mehr als eine abhängige Bergbaukolonie, die es möglichst effektiv auszubeuten gilt. Für die Bewohner von Anarres ist ihre Heimat jedoch der einzige Ort im ganzen Sonnensystem, wo sie wirklich frei sind – frei von Unterdrückung, aber auch frei von dem Zwang, künstlich erzeugte Bedürfnisse befriedigen zu müssen.
Als sich auch auf Anarres erste Herrschaftsstrukturen zu bilden beginnen, begibt sich der Physiker Shevek auf eine riskante Reise nach Urras. Er möchte in Dialog mit dortigen Wissenschaftlern treten und gerät dabei zwischen alle Fronten.“
Vanessa
Savoir-Vivre von Murielle Rousseau
Bewertung: 📙📙📙📙
Synopsis: „Savoir vivre ist ein charmanter Spaziergang durch das Leben in Frankreich. Murielle Rousseau nimmt die französische Lebensart unter die Lupe und streift dabei auch humorvoll die gängigen Klischees. Die Französin plaudert aus dem Nähkästchen, erzählt Geschichten und Erlebnisse aus dem Alltag und aus der eigenen Familie. Verspielt, warmherzig und nonchalant. Kleine kulturelle Glücksmomente über das gesellige Beisammensein inklusive, wie auch typische mit Genuss zelebrierte lukullische Rituale, die die Lust am Leben beschreiben. Ein schönes, kenntnisreiches und wunderschön illustriertes Buch, das manchen Aha-Effekt bereithält.“
Die New York Trilogie von Paul Aster
Bewertung: 📙
Synopsis: „Jeder der drei Romane der New-York-Trilogie wirkt zunächst wie eine klassische, spannungsgeladene Kriminalgeschichte. Alle drei ziehen den Leser mit raffiniert ausgelegten «Ködern» in ihren Bann. Aber bald scheinen die vordergründig logischen Zusammenhänge nicht mehr zu stimmen. Täter werden auf rätselhafte Weise zu Opfern, Verfolger zu Verfolgten. Schritt für Schritt wird auch der unabhängige Beobachter, ob Leser oder Detektiv, in ein Spiel mit seinen eigenen Erwartungen verstrickt.“
Der Welt Lohn von Konrad von Würzburg
Bewertung: 📙📙📙📙
Synopsis: „Lest es einfach selbst und schreibt eine eigene Zusammenfassung. Danke :-)“
Susann
89/90 von Peter Richter
Bewertung: 📙📙📙📙📙 – Pflichtlektüre für Dresdner! (5/5 für Dresdener)
Synopsis: „Sie sind der letzte Jahrgang, der alles mitmachen durfte – damals in Dresden vom Sommer vor der Wende bis zur Wiedervereinigung: Es ist die Zeit der lauen Freibadnächte und des FDJ-Rock, der Katz-und-Maus-Spiele mit den „Flics“ auf der „Rue“ und der montäglichen Abende im kirchlichen Jugendtreff, der Punkkonzerte, Hausbesetzungen und Prügeleien mit Skinheads in Doc-Martens-Stiefeln und Bomberjacken. Peter Richter zeigt eine andere, unbekannte Seite der DDR: Er beschreibt in seinem autobiographischen Roman die Jahre 1989/1990 aus der Perspektive eines damals 15-Jährigen: direkt, authentisch und sprachlich brillant.“
Recitatif von Toni Morrison
Bewertung: 📙📙📙📙📙
Synopsis: „Twyla and Roberta have known each other since they were eight years old, when they were thrown together as roommates in a girls‘ shelter. Inseparable then, they lose touch as they grow older, only to meet again later at a diner, a grocery store and then at a protest. The two women are seemingly at opposite ends of every problem but, despite their conflict, the deep bond their shared experience has forged between them is undeniable.“
Sehr blaue Augen von Toni Morrison
Bewertung: 📙📙📙📙📙
Synopsis: „Das Romandebüt der Nobelpreisträgerin Toni Morrison in neuer, zeitgemäßer Übersetzung und mit einem Vorwort von Alice Hasters. Morrison erzählt vom Aufwachsen in einer Welt, die von Ein- und Ausgrenzungen geprägt ist. Zwei kleine Mädchen, die gemeinsam in der Kleinstadt Lorain, Ohio, aufwachsen: Claudia hasst blonde Puppen, zerstört sie sogar. Ihre Freundin Pecola sehnt sich nach nichts so sehr wie nach blondem Haar und blauen Augen. Sie will schön sein wie der Kinderstar Shirley Temple. Dieser Traum ist ihr einziger Ausweg aus der gewaltvollen Welt, in der sie aufwächst. Doch in diesem Herbst 1941 in der Kleinstadt Lorain in Ohio wird Pecolas Wunsch nicht in Erfüllung gehen, ihr Leben wird sich auf andere, auf schmerzhafte Weise verändern.
Sehr blaue Augen ist eine kraftvolle Auseinandersetzung mit den verheerenden Auswirkungen von Rassismus, Klassismus und Sexismus.“
The Shining von Stephen King
Link zur Club Rezension
Bewertung: 📙📙📙📙
Synopsis: „Ein Hotel in den Bergen von Colorado. Jack Torrance, ein verkrachter Intellektueller mit Psycho-Problemen, bekommt den Job als Hausmeister, um den er sich beworben hat. Zusammen mit seiner Frau Wendy und seinem Sohn Danny reist er in den letzten Tagen des Herbstes an. Das Hotel „Overlook“ ist ein verrufener Ort. Wer sich ihm ausliefert, verfällt ihm, wird zum ausführenden Organ aller bösen Träume und Wünsche, die sich in ihm manifestieren. Der Alptraum beginnt…“
Mind-Set von Sebastian Hotz (El Hotzo)
Bewertung: 📙📙📙📙
Synopsis: „Maximilian Krach hat alles, was sich ein im Internet sozialisierter junger Mann im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wünschen kann: teure Uhren, eine amtliche Anzahl Follower, eine so einfache wie geniale Geschäftsidee und einen unerschütterlichen Glauben an die eigene Einzigartigkeit.Da ihm daran gelegen ist, seine Erkenntnisse und Einsichten zu teilen, nimmt er sich alle paar Wochen die Zeit, um einem vollbesetzten Seminarraum in mittleren und kleinen deutschen Großstädten seine Ideen zuteilwerden zu lassen. Es geht um Wölfe und Schafe, um berühmte Einzelgänger und um den Schlüssel zum Erfolg, der nicht, wie so viele glauben, irgendwo da draußen liegt, sondern viel, viel näher: im richtigen Mindset.“
Die Würde ist antastbar von Ferdinand von Schirach
Bewertung: 📙📙📙📙
Synopsis: „»Die Würde des Menschen ist unantastbar, sagt das Grundgesetz. Aber das ist falsch. Denn sie wird jeden Tag angetastet.« Ferdinand von Schirach beschäftigt sich in seinen Essays mit den großen Themen unserer Zeit – warum der Terrorismus letztlich über die Demokratie entscheidet – und geht zugleich sehr persönlichen Gedanken nach, über das Schreiben, das Lesen mit dem iPad und das Rauchen. Oft ist es nur der Zufall, der den Einzelnen zum Täter oder Opfer macht. Schuld ist das, was einem Menschen persönlich vorgeworfen werden kann. Nicht zuletzt seine so überzeugend formulierten Gedanken über Gut und Böse, über die moralischen und ethischen Fragestellungen in unserer Gesellschaft, haben seine Stories und Romane zu Welterfolgen gemacht. In seinen Essays widmet sich Ferdinand von Schirach brisanten Themen wie den Herausforderungen an unsere Demokratie im Zeichen des Terrorismus, den Schauprozessen gegen Prominente, der Sicherheitsverwahrung oder der Folterandrohung gegen Kindermörder. Daneben geht er aber auch der Frage nach, wie es in Zeiten des iPads um unser Lesen bestellt ist oder was der Zwang zu schreiben für einen Schriftsteller wirklich bedeutet.“
Uwe
1984 von George Orwell
Bewertung: 📙📙📙📙📙
Synopsis: „London, 1984: Winston Smith, Geschichtsfälscher im Staatsdienst, verliebt sich in die schöne und geheimnisvolle Julia. Gemeinsam beginnen sie, die totalitäre Welt infrage zu stellen, als Teil derer sie bisher funktioniert haben. Doch bereits ihre Gedanken sind Verbrechen, und der Große Bruder richtet seinen stets wachsamen Blick auf jeden potenziellen Dissidenten. George Orwells Vision eines totalitären Staats, in dem Cyberüberwachung, Geschichtsrevisionismus und Gedankenpolizei den Alltag gläserner Bürger bestimmen, hat wie keine andere Dystopie bis heute nur an Brisanz gewonnen.“
Lea
I who have never known men von Jaqueline Harpman
Bewertung: 📙📙📙📙📙
Synopsis: „Discover the haunting, heartbreaking post-apocalyptic tale of female friendship and intimacy set in a deserted world. Deep underground, thirty-nine women are kept in isolation in a cage. Above ground, a world awaits. Has it been abandoned? Devastated by a virus?
Watched over by guards, the women have no memory of how they got there, no notion of time, and only vague recollection of their lives before. But, as the burn of electric light merges day into night and numberless years pass, a young girl – the fortieth prisoner – sits alone and outcast in the corner.
Soon she will show herself to be the key to the others‘ escape and survival in the strange world that awaits them above ground. The woman who will never know men.“
Nathalie
Schöne Welt, wo bist du? von Sally Rooney
Bewertung: 📙📙📙📙
Synopsis: „Alice trifft Felix. Sie ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, er arbeitet entfremdet in einer Lagerhalle. Sie begehren einander, doch können sie einander auch trauen? Alice‘ beste Freundin Eileen hat eine schmerzvolle Trennung hinter sich und fühlt sich aufs Neue zu Simon hingezogen, mit dem sie seit ihrer Kindheit eng verbunden ist. Sie lieben sich, doch ist der Versuch der Liebe den möglichen Verlust ihrer Freundschaft wert? Zwischen Dublin und einem kleinen Ort an der irischen Küste entfaltet Sally Rooney eine Geschichte von vier jungen Menschen, die sich nahe sind, die einander verletzen, die sich austauschen: über Sex, über Ungleichheit und was sie mit Beziehungen macht, über die Welt, in der sie leben. Schöne Welt, wo bist du ist eine universelle Geschichte über den Raum zwischen Alleinsein und Einsamkeit und über die Freiheit, sein Leben mit anderen zu teilen – überwältigend klug, voller Klarheit und Trost.“
Elli
Die verschwundenen Studentinnen von Alex Michaelides
Bewertung: 📙📙📙
Synopsis: „»Die verschwundenen Studentinnen« – , der zweite Psycho-Thriller von Bestseller-Autor Alex Michaelides, der mit „Die stumme Patientin“ die Leser*innen begeistert hat – verbindet dunkle Geheimnisse hinter den alten Gemäuern von Cambridge mit den Abgründen einer Familie.An Marianas ehemaligem College in Cambridge wird eine Studentin tot aufgefunden, brutal ermordet. Auf dem Campus geht die Angst um. Die Trauma-Therapeutin macht sich auf den Weg, um ihrer dort eingeschriebenen Nichte beizustehen. Kaum ist Mariana angekommen, verschwinden zwei weitere Studentinnen. Ihre Nachforschungen führen Mariana tief in eine ebenso düstere wie unheimliche Parallelwelt am College. Hat der exzentrische Professor, der offenbar nicht nur einem ominösen Geheimbund vorsteht, sondern zudem einen unheimlichen, uralten Kult wiederzubeleben scheint, etwas mit dem Verschwinden der Mädchen zu tun? Oder ist die Wahrheit deutlich komplizierter – und persönlicher?
Während die Polizei den Fall schon abgeschlossen glaubt, öffnen sich für Mariana im wahrsten Sinne des Wortes die Tore zur Unterwelt…“
A curse unbroken von Yvy Kazi
Bewertung: 📙📙📙📙📙
Synopsis: „Gemma Stone ist eine moderne Hexe, die in den sozialen Medien zeigt, wie man die Kräfte der Magie im Alltag nutzen kann. Eines Tages trifft sie den attraktiven und mysteriösen Darren, der dringend ihre Hilfe braucht: Er will endlich den Blutfluch brechen, der ihn daran hindert, gewisse brisante Informationen ans Licht zu bringen. Schon bei Gemmas und Darrens erster Begegnung fühlen sie eine beinahe magische Anziehungskraft, und je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto tiefer wird ihre Verbindung. Doch Darren hat ihr nicht die ganze Wahrheit über sich gesagt, und während Gemma versucht, den Fluch zu brechen, stößt sie auf seine dunklen Geheimnisse – Geheimnisse, die ihre Welt in Flammen aufgehen lassen könnten …“
Iron Widow – Rache im Herzen von Xiran Jay Zhao
Bewertung: 📙📙📙📙
Synopsis: „The boys of Huaxia dream of pairing up with girls to pilot Chrysalises, giant transforming robots that can battle the mecha aliens that lurk beyond the Great Wall. It doesn’t matter that the girls often die from the mental strain.
When 18-year-old Zetian offers herself up as a concubine-pilot, it’s to assassinate the ace male pilot responsible for her sister’s death. But she gets her vengeance in a way nobody expected—she kills him through the psychic link between pilots and emerges from the cockpit unscathed. She is labeled an Iron Widow, a much-feared and much-silenced kind of female pilot who can sacrifice boys to power up Chrysalises instead.
To tame her unnerving yet invaluable mental strength, she is paired up with Li Shimin, the strongest and most controversial male pilot in Huaxia. But now that Zetian has had a taste of power, she will not cower so easily. She will miss no opportunity to leverage their combined might and infamy to survive attempt after attempt on her life, until she can figure out exactly why the pilot system works in its misogynist way—and stop more girls from being sacrificed.“
Jule
Der Menschenmacher von Cody MacFayden
Bewertung: 📙📙
Synopsis: „Evolviere! – David starrt den Brief an, in dem nur dieses eine Wort steht, und schon kehren die grausamen Erinnerungen zurück: wie seine alleinstehende Mutter tödlich verunglückte, als er sechs Jahre alt war. Wie er zusammen mit zwei weiteren Kindern von einem Mann adoptiert wurde, den sie „Vater“ nennen sollten. Wie dieser seine Adoptivkinder mit Brutalität und Grausamkeit dazu bewegen wollte, zu „evolvieren.“ Zwanzig Jahre später hat David sich zum angesehenen Schriftsteller entwickelt, doch die Schatten seiner Vergangenheit scheinen nicht ruhen zu wollen. Damals hatten die Kinder einhellig Vaters Tod beschlossen und sind ein großes Wagnis eingegangen. Hat Vater überlebt? Beginnt der Albtraum für David von Neuem? Cody Mcfadyen beweist mit diesem brutalen, emotionalen Thriller wahre Erzählkunst.“
Von der Person, die „Die Königin der Verdammten“ gelesen hat, würde ich ja gern mal wissen, wieso das Buch nur drei Sterne erhalten hat. 🙂
Ich fand den Erzählstrang in der Gegenwart etwas wirr und langatmig gestaltet. Während mich der Part in der Vergangenheit sehr gefesselt hat, war ich da eher gelangweilt. Teil 1 und 2 fand ich da deutlich besser.
Danke für deine Antwort, dem letzten Satz stimme ich zu. 🙂